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Fragen und Antworten (FAQ) zur Nachhaltigkeit im oekom verlag

Die folgenden Antworten zu häufig gestellten Fragen können Ihnen weiterhelfen. Sollten Sie hier keine Antwort auf Ihre Frage erhalten, schreiben Sie bitte an schwerthoeffer@oekom.de.

1. E-Book oder gedrucktes Buch: Was ist nachhaltiger?

Sowohl Buchdruck als auch E-Reader-Produktion hinterlassen einen großen ökologischen Fußabdruck. Ein Vergleich ist methodisch allerdings nur schwer möglich, da die Lieferketten sehr komplex sind. Ganz allgemein ist festzustellen, dass der Bedarf an fossilen Brennstoffen und an seltenen Metallen bei der E-Reader-Produktion vergleichsweise hoch ist, während für den Druck enorme Mengen an Papier und Wasser verbraucht werden.

Bei der E-Reader- und Tablet-Produktion schlagen zusätzlich die in sozialer Hinsicht katastrophalen Abbaubedingungen von Rohstoffen wie Tantal oder Lithium (Stichworte hier: Kinderarbeit und moderne Sklaverei) sowie die teils unwürdigen Arbeitsbedingungen in Fernost, wo der Großteil der Lesegeräte hergestellt wird, negativ zu Buche.

Beim Vergleich ist auch die Nutzungsphase zu berücksichtigen. Bücher sind wesentlich langlebiger als elektronische Lesegeräte. Ihre Lesbarkeit ist unabhängig von einer Soft- und Hardwareumgebung, nach der Herstellung verbrauchen sie außerdem keine Energie und Ressourcen mehr. Ist der E-Book-Nutzer allerdings ein/e "Viel-Leser/in" (mehr als 20 Bücher à 250 Seiten pro Jahr) und schafft sich nicht alle zwei Jahre das Nachfolgemodell an, dann ist unter Umständen E-Reading eine sinnvolle Alternative zum gedruckten Buch.

Daher bietet der oekom verlag seinen Kunden alle Fachzeitschriften sowie Fach- und Sachbücher auch in digitaler Form an. Um bei der Printproduktion die Umweltbelastungen möglichst gering zu halten, orientiert sich oekom an den Kriterien des Blauen Engel für Druckerzeugnisse (UZ 195), an dessen Entwicklung er maßgeblich beteiligt war.

Weitere Informationen unter:

www.nachhaltig-publizieren.de

Umwelt Institut e. V. (2011): E-Book-Reader - Entwicklung der Vergabekriterien für ein klimaschutzbezogenes Umweltzeichen. Öko-Institut e.V., Freiburg.

Frauenhofer Institut und Institut für Zukunftsstudien und Technoogiebewertung (IZT) (2012): Elektronische Medien sind nur manchmal ökologisch vorteilhaft: Vergleich Druckmedien und elektronische Medien unter ökologischen Aspekten. Studien im Auftrag des Fachverbandes Druck- und Papiertechnik.

Das derzeit laufende Forschungsprojekt Trafo 3.0 zur Entwicklung eines Gestaltungsmodells sozialökologischer Transformationsprozesse in der Praxis behandelt auch dieses Thema. Ergebnisse hierzu liegen noch nicht vor. Über den aktuellen Stand kann man sich unter http://trafo-3-0.de/index.php?id=2 informieren.

2. Online oder Buchladen: Welcher Einkauf ist umweltschonender?

Der Onlinehandel boomt. Einkaufen im Netz scheint auf den ersten Blick umweltfreundlich zu sein. Schließlich bleibt das eigene Auto dabei in der Garage. Die Umweltbilanz des Internet-Versandhandels ist jedoch bei Weitem nicht so positiv, wie man meinen könnte. Beim Versandhandel fällt im Gegensatz zum Einkauf im Laden viel Verpackungsmaterial an. Auch belasten hohe Emissionen, die durch Vertrieb, Paketdienste und Retourservice verursacht werden, das Klima. Ein Buch, das online bestellt wurde, hat meist einen weiten Weg: Um Tarifverträgen und besseren Arbeitsbedingungen hierzulande zu entgehen, wickeln große online-Unternehmen ihren Vertrieb bspw. über Polen ab. So reist ein Buch von der Druckerei zunächst dorthin und dann weiter zum Kunden. Häufig muss die Sendung zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal ausgeliefert werden oder der Kunde steigt doch noch selbst ins Auto, um sie von der Poststation abzuholen. Ein Express-Versand mit einer Lieferzeit von maximal 24 Stunden erzeugt Zusatzverkehr, zumal dabei die Fahrzeuge oft nicht optimal ausgelastet werden.

Aus diesen Gründen ist der Kauf eines Buches im Laden, der zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen ist, einer online-Bestellung vorzuziehen. So tut man nicht nur etwas für die Umwelt und die eigene Gesundheit, sondern unterstützt auch die örtliche Buchhandlung und die Entwicklung der Innenstädte und Gemeinden.

Weitere Informationen und Tipps zum umweltschonenden online-Shopping:

www.bund.net/service/ratgeber/online_einkaufen

www.oeko.de/aktuelles/2013/online-shoppen-oder-beim-lokalen-haendler/

Borggren et al. (2011): Books from an environmental perspective - Part 1: environmental impacts of paperbooks sold in traditional and internet bookshops. International Journal of Life Cycle Assessment 16: 138-147.

3. Einschweißen der Bücher in Plastikfolie: Muss das sein?

Seit Herbst 2016 verzichtet der oekom verlag auf das Einschweißen seiner Paperback-, seit Anfang 2019 auch auf das Einschweißen seiner Hardcover-Ausgaben in Plastikfolie entgegen der gängigen Praxis in der Branche. Unsere Erfahrung hat gezeigt: Einschweissen muss nicht sein! Der befürchtete Anstieg an Reklamationen wegen Beschädigungen oder Verunreinigungen der Cover blieb aus.

Biokunststoffe zur Verpackung waren bei unserer Entscheidung für den Verzicht aufs Einschweissen von Anfang an keine sinnvolle ökologische Alternative: Da meist kein Unterschied zur herkömmlichen Folie erkennbar ist, landen die wenigsten biologisch abbaubaren Folien im Biomüll, so dass sie in Kompostierungsanlagen entsorgt werden können. Abgesehen davon erfüllen nur die wenigsten Kompostierungsanlagen in Deutschland die nötigen Voraussetzungen für eine Zersetzung. Auch ist meist keine vollständige Zersetzung möglich, so bleiben Reststoffe zur weiteren Verwertung übrig. Fürs Recycling sind Biokunststoffe gänzlich ungeeignet.

Weitere Informationen zu Biokunststoffen unter:

www.duh.de/uploads/media/110318_Bioplastik_Hintergrundpapier_180311.pdf

4. Nachhaltige Bankverbindung: Wie steht oekom dazu?

Der oekom verlag hat sich der Nachhaltigkeit und dem "umweltbewussten Wirtschaften" verschrieben, das ist auch in unserem Leitbild verankert. Inhaltlich setzen wir uns in zahlreichen Publikationen mit sozial- und umweltverträglichen Wirtschaftsformen auseinander wie etwa in "Finanzmarktwirtschaft und Ethik. Wege zum verantwortungsethischen Privatinvestment." (2015) von Uwe Demele. So schaffen wir ein Bewusstsein und eine Öffentlichkeit für dieses Thema und erhöhen damit den Druck auf Geldinstitute, sich an sozial-ökologischen Grundsätze zu orientieren.

Aber nicht nur inhaltlich, sondern auch als Unternehmen haben wir uns mit nachhaltigen Geldanlagen auseinandergesetzt. So streben wir bereits seit längerer Zeit einen Wechsel zu einer sozial-ökologischen Bank an, die gleichzeitig die Anforderungen an den branchenspezifischen Schnittstellen eines Verlags erfüllt. Leider gestaltet sich die Suche nach einem geeigneten Dienstleistern unerwartet schwierig. Als kleiner Verlag ist unser Gestaltungsspielraum gegenüber Banken und Dienstleistern leider gering. Wir werden aber nicht aufgeben und uns weiter für die nachhaltige Entwicklung unsrer Märkte einzusetzen!

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Ein Buch für alle, die Lust haben, ihr Leben einem Nachhaltigkeits- check zu unterziehen.
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